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Verfall und Abrissplanung 1980 - 1989
Zu Beginn der 80er Jahre begann die Kommunale Wohnungsverwaltung (KWV) mit der
Umgestaltung der Wohnblöcke südlich der Frankfurter Allee. Geplant war der Abriss fast sämtlicher
Altbauten von der Niederbarnimstraße bis zum S-Bahnhof Frankfurter Allee und deren Ersetzung
durch Neubauten in industrieller Plattenbauweise. Das Planungskombinat des so genannten „Baufeld
Nr. 5“ sollte ursprünglich in der Kinzigstraße 9 residieren. Die dafür geplanten Umbauten wurden
jedoch nie realisiert. Während sich die Eigentümerin die 80er Jahre hindurch beharrlich gegen
ihre Enteignung wehrte, wurde in der Umgebung ein Häuserblock nach dem anderen gesprengt. Teile
des Gebäudes standen nun leer. Der Seitenflügel wurde baupolizeilich gesperrt. Das Quergebäude
wurde zunächst von einer Firma für Elektroarbeiten, später durch eine Schlosserei und für Lager-
und Unterkunftsräume des VEB Bau genutzt. Die Kinzigstraße 9 wurde zur Sprengung vorbereitet.
Davon zeugen heute noch die rot-weißen Sprengzeichen an der Straßenfassade, sowie ein
Sprengschlitz unterhalb des untersten Fassadengesimses. Aufgrund der Verzögerungen bei der
Zwangsenteignung endete die Neubaustelle zunächst in der Kinzigstraße 7. Am 30.September 1989
wurde Brunhilde Waschke rechtskräftig enteignet und in ein Altenwohnheim umgesiedelt. In der
Folgezeit stand das Haus vollständig leer. Im Mai 1990 wurden die Häuser Kinzigstraße 11-15
gesprengt.
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